Die Vereinten Nationen haben zum Auftakt einer Tagung über Chancen und Gefahren des Internets einen besseren Zugang zu dieser Informationstechnologie für Menschen in armen Ländern gefordert. «Seien wir ehrlich, es gibt einen Bruch zwischen entwickelten Ländern und Entwicklungsländern», erklärte Uno-Vizegeneralsekretär Sha Zukang am zweiten Internet Governance Forum (IGF) in Rio de Janeiro. Ziel der Uno sei es, «diese Ungleichheit zu verringern, damit das Internet als mächtiges Instrument zur Entwicklung der Länder eingesetzt wird». Sha wies darauf hin, dass weltweit eine Milliarde Menschen das Internet nutzten, weitere fünf Milliarden aber von dieser Technologie ausgeschlossen blieben.
Brasiliens Minister für strategische Fragen, Roberto Mangabeira Unger, kritisierte, dass die Internet-Domains von einem US-Organ, der Icann, verwaltet werden. Die Internet-Regulierung solle künftig nicht mehr nur von den USA und «privaten Interessen» bestimmt werden, sondern von der «weltweiten Zivilgesellschaft», sagte er. Der brasilianische Kulturminister Gilberto Gil fügte hinzu: «Das Internet muss ein Bereich von allen sein. Das Internet ist multinational.» Das Internet Governance Forum (IGF) wurde bei einem Uno-Gipfeltreffen vor zwei Jahren in Tunesien gegründet. Zu der diesjährigen Tagung, die bis Donnerstag dauert, hatten sich rund 2000 Fachleute aus 100 Staaten angemeldet.
Dienstag
13.11.2007