Das Thema der «neuen» deutschen Rechtschreibung sorgt immer noch für heisse Köpfe. Am 23. August treffen sich Vertreter der Schweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK) in Wien mit den entsprechenden Behörden Deutschlands, Österreichs und Liechtensteins. Über den Inhalt des Treffens herrscht noch Unklarheit. Das Treffen war bereits vor Wochen - also vor der Ankündigung des «Spiegels» und des Springer-Verlags - angesetzt worden. Es sollte zur Schaffung eines «Rates für deutsche Rechtschreibung» dienen, der die Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung ablösen soll.
Christian Schmid, der Beauftragte für die Rechtschreibreform bei der EDK, geht davon aus, dass nun eine Lagebeurteilung im Vordergrund stehen werde, erklärte er am Montag auf Anfrage. Er kritisierte die «unverantwortliche Haltung» von Springer und «Spiegel». Der deutsche Kultusminister Erich Thies hingegen bestätigte lediglich das Traktandum «Rat für deutsche Rechtschreibung». Es handle sich demnach nicht um eine «Krisensitzung». Ob die neuesten Entwicklungen beim Treffen auch behandelt werden, ist derzeit unklar.
Unterdessen haben rund siebzig Rechtsprofessoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Initiative lanciert, die eine Volksabstimmung zur Rechtschreibreform fordert. Die Entscheidung über die Reform müsse den Kultusministern genommen und wenigstens an die Parlamente überwiesen werden. Am besten sei eine Volksabstimmung, hiess es von Seiten der Initianten. - Mehr dazu: Jetzt erst recht: Der neue Duden vor dem Start
Montag
09.08.2004