Rund 20 Studierende der Medienwissenschaften an der Universität sind am Dienstag vor verschlossener Tür gestanden, als sie ein Seminar besuchen wollten. Das Angebot war zusammen mit einem weiteren Seminar aus Spargründen kurzfristig gestrichen und die Studierenden am Vorabend per E-Mail informiert worden Dass statt des erwarteten Dozenten Institutsleiter Roger Blum vor sie trat und den Sachverhalt erklärte, dürfte nur ein schwacher Trost gewesen sein. Alles andere als begeistert von Blums Vorgehen zeigte sich denn auch Urs Würgler, Rektor der Uni Bern. Er gehe davon aus, «dass die Studierenden die zwei Veranstaltungen demnächst regulär besuchen können und die Unklarheiten rasch beseitigt werden», sagte Würgler der «Berner Zeitung».
Hintergrund des Eklats sind die knappen Finanzen, welche die Universitätsleitung dazu bewogen haben, Gelder für die Medienwissenschaften zu streichen, obschon Institutsleiter Roger Blum (ex «Tages-Anzeiger») mehr Mittel für sein Fach beantragt hatte. Die Unileitung wählte allerdings den umgekehrten Weg und kürzte nicht nur Gelder für die Medienwissenschaften, sondern strich die Studienrichtung 2004 gar als eigenständiges Nebenfach. Der nächste Schock folgte im letzten Dezember, als das Institut nochmals 40% weniger Mittel zugeteilt erhielt. Diese Kürzung fiel zwar in der Folge etwas milder aus für Blum war jedoch auch so klar, dass die Mittel bei weitem nicht ausreichen, um das vorgesehene Lehrprogramm durchziehen zu können.
Mittwoch
05.04.2006