Unter dem Stichwort «Sturm im Wasserglas» hat Piero Schäfer vom Branchenverband Schweizer Werbung (SW) am Freitag auf eine Meldung der Nachrichtenagentur SDA reagiert. Die Schweizerische Depeschenagentur hatte Stunden vorher unter dem Titel «Bundesrat verbietet Werbung im Kinder-TV» eine Meldung verbreitet, wonach der Bundesrat mitgeteilt habe, dass «künftig nicht mehr für Lebensmittel und Getränke mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt geworben werden» dürfe. Das sei selbstverständlich so nicht richtig, hielt Piero Schäfer fest.
Die Landesregierung habe lediglich in einer Antwort auf eine Anfrage im Nationalrat festgehalten, was bereits seit langem im neuen RTVG formuliert ist: «In Kindersendungen sind die sogenannte Splitscreenwerbung sowie Product Placement für Lebensmittel und Getränke mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt verboten. Das neue RTVG und die zugehörige Verordnung sind aber vom Bundesrat noch gar nicht verabschiedet worden. Ausserdem ist Splitscreenwerbung am Fernsehen ausser bei Sportsendungen ohnehin nicht erlaubt. Ebenso wenig Sponsoring in Form von Product Placement. Und zwar unabhängig vom Produkt. Dasselbe gilt für Unterbrecherwerbung.» Schlusssatz von Piero Schäfer: «Mit anderen Worten: Es hat nichts geändert.»
Kleiner Nachsatz des Klein Reports: Das hat aber die Online-Ausgabe eines Fachmagazins, dem Piero S. in einem früheren Leben als Chefredaktor vorgestanden hatte, nicht daran gehindert, die SDA-Meldung unter dem wenig werbefreundlichen Titel «Gesündere Kinder dank Werbeverbot» ins Internet zu stellen. - Mehr dazu: TV-Werbeverbot für Junk-Food bei Jugendlichen in Grossbritannien
Freitag
23.02.2007