Am Freitag haben sich die Eigentümer der österreichischen Victory Industriebeteiligung AG als neue Grossaktionäre des Technologiekonzerns Unaxis vorgestellt. Neuste Informationen lassen Zweifel aufkommen. Am Samstag hatte der österreichische Industrielle Mirko Kovats in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» erklärt, dass die Zürcher Kantonalbank ZKB für die Victory «treuhändig ein Paket geschnürt» habe. Victory hatte am Freitag angekündigt, 12% Unaxis-Aktien gekauft zu haben. Hinter diese Aussage setzt die ZKB nun ein Fragezeichen. Die Aussage von Kovats sei für die Bank nicht nachvollziehbar, erklärte der ZKB-Sprecher Urs Ackermann gegenüber der «SonntagsZeitung». Das 11,26%-Paket Unaxis-Aktien und Optionen, welches die ZKB am Freitag gemeldet hatte, diene «ausschliesslich eigener Handelstätigkeit, um kurzfristige Kursschwankungen auszunutzen», sagte Ackermann weiter.
Sollte sich die Victory-Beteiligung bestätigen, will Kovats als neuer Grossaktionär die Restrukturierung der Unaxis rasch vorantreiben. Die Zukunft des Konzerns sieht er im chinesischen Markt. «Wir wollen eine hohe Wertsteigerung und eine Dividende», erklärte Kovats in der «Finanz und Wirtschaft» seine Ziele. Das Unaxis-Management müsse alles tun, um diese Ziele zu erreichen. Grosses Vertrauen scheint Kovats aber ins Management nicht zu haben: «Die Gesellschaft wurde in den vergangenen Jahren suboptimal geführt, es wurden grosse Werte vernichtet», kritisierte er. Anfang Februar hatte Unaxis zum vierten Mal innerhalb eines halben Jahres eine Gewinnwarnung abgegeben. Neu rechnet Unaxis für 2004 mit einem Betriebsverlust von 370 Mio. Franken.
Sonntag
13.02.2005