In der Interessengemeinschaft elektronischer Medien (IGEM) rumort es seit einigen Wochen. Seit bekannt ist, dass IGEM-Präsident Urs Renner an der nächsten Mitgliederversammlung im Frühling seinen Rücktritt verkünden wird, herrscht Aufregung. Grund: IGEM-Mitglied Andy Lehmann hat sich selber als zukünftiger Präsident ins Gespräch gebracht. Das gefällt nur wenigen der 15 Agentur-Mitglieder des Verbandes. Von fünf verschiedenen Agenturen ist dem Klein Report bekannt, dass sie mit Verbandsaustritt gedroht haben, falls Lehmann Präsident würde.
IGEM-Geschäftsführer Ueli Custer wollte zum Knatsch am Wemf-Mediaforschungstag am Dienstag gegenüber dem Klein Report keine Stellung nehmen: «Das Thema wird vorstandsintern besprochen», sagte er lediglich. IGEM-Präsident Urs Renner wiederum, der nach mehreren Jahren als Präsident aus persönlichen Gründen nicht mehr weitermachen will, sagte dem Klein Report unaufgeregt: «Der Präsident kann nur durch die Mitgliederversammlung gewählt werden.» Derweil laufen die Drähte im Hintergrund heiss. «Wir sehen Andy Lehmann nicht als Alternative zu Urs Renner. Lehmann hat mehrfach das Führungsgremium attackiert. Oft hat er Wasser auf seine Mühlen gelenkt. Es ging ihm um seine Person und nicht um die Sache», erklärte ein Mediaagentur-Chef dem Klein Report seinen Groll auf Lehmanns Aktivitäten.
Andy Lehmann betonte am Dienstagabend gegenüber dem Klein Report, es gebe noch keine Ausschreibung und auch kein Anforderungsprofil. «Es kann also noch gar keine Kandidaturen geben», folgerte er daraus. Ende September werde der Vorstand das weitere Vorgehen beraten.
Dienstag
12.09.2006