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Dienstag
02.01.2007

Die irakische Regierung hat einen beliebten unabhängigen Fernsehsender schliessen lassen. Scharkija habe Falschnachrichten verbreitet und die Spaltung der Bevölkerung gefördert, sagte ein Regierungssprecher am Montag. Auf die Frage, ob das Verbot etwas mit der Berichterstattung über die Hinrichtung Saddam Husseins zu tun habe, sagte er, die vergangenen drei Tage hätten gezeigt, dass der Sender die Menschen zur Gewalt anstachle und die Spannung zwischen Volksgruppen verstärke. Welche Berichte genau beanstandet wurden, teilte der Sprecher nicht mit. Der Stellenwert der Massnahme ist beschränkt, da der grösste Teil der Arbeit ohnehin von Dubai aus gemacht wird. Von dort aus wird das Programm auch ausgestrahlt.

Scharkija gehört dem irakischen Geschäftsmann Saad al-Basas, der in London lebt. Der Sender vertritt vielen Zuschauern zufolge eher eine sunnitische Position. Zu dieser Minderheit gehörte auch Saddam Hussein. Die Mehrheit im Irak stellen die Schiiten. Die von den USA und Grossbritannien unterstützte Regierung hat bereits mehrere Medien schliessen lassen. Der panarabische Sender Al-Dschasira ist verboten und sein wichtigster Konkurrent Al-Arabija wurde im September einen Monat lang geschlossen.