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Sonntag
05.12.2004

Die Grossfusion der Musikunternehmen BMG und Sony soll annulliert werden. Das ist das Ziel von Impala, dem Zusammenschluss von mehr als 2500 unabhängigen Plattenfirmen, die ihre Klage beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg deponiert haben. Die Europäische Kommission hatte im Juli nach einer vertieften Prüfung den Zusammenschluss von Sony und BMG zur zweitgrössten Plattenfirma der Welt mit Sitz in New York ohne Auflagen gebilligt. Impala ist dagegen der Meinung, dass die Konzentration des weltweiten Musikmarktes auf nun nur noch vier grosse Plattenfirmen der Vielfalt und dem Wettbewerb auf dem Markt schadet.

«Wir glauben, die Kommission hat eine ganze Serie rechtlicher Fehler begangen», teilte ein Sprecher von Impala am Wochenende mit. Es sei das erste Mal überhaupt, dass gegen eine Entscheidung der EU-Kommission zu einer Fusion in der Unterhaltungsbranche geklagt werde. Mit einem Entscheid des Gerichts rechnen die Kläger aber nicht vor Ablauf von neun Monaten, möglicherweise auch erst in mehreren Jahren. Sony BMG zeigt sich sehr gelassen. Man sei zuversichtlich, dass der Beschluss der EU-Kommission, der durch eine eingehende Untersuchung zu Stande gekommen sei, vom Gericht bestätigt werde.