Gegen die geplante Pfahlbau-Sendung des Schweizer Fernsehens (SF) regt sich Widerstand, meldet die «SonntagsZeitung» in ihrer jüngsten Ausgabe. Nächsten Sommer sollen während dreier Wochen acht bis zwölf Personen im thurgauischen Pfyn in Hütten auf Pfählen leben wie vor 6000 Jahren. Doch der vorgesehene Standort liegt in einem Naturschutzgebiet, und deshalb muss das Projekt noch bewilligt werden. Durch die von Menschen hervorgebrachte Störung am Weiher könnte die vom Aussterben bedrohte Libelle (Leucorrhinia caudalis oder «Zierliche Moosjungfer») noch weiter dezimiert werden, meinen Umweltschützer.
«Wir wissen von dieser Libellenart», wird der TV-Sprecher Urs Durrer in der «SonntagsZeitung» zitiert. Der sorgsame Umgang mit der Natur sei ja ein Teil des Projekts von Reality TV. Im Übrigen werde das Gelände für Besucher abgesperrt, heisst es in Leutschenbach. Das Fernsehen wird sich mit der Abteilung Natur- und Landschaftsschutz im Thurgauer Amt für Raumplanung über die Auflagen unterhalten. Die Pro Natura Thurgau hat sich ebenfalls eingeschaltet. Die Ausschreibung für das Casting erfolge im Januar. Bereits hätten sich rund 50 Personen angemeldet, um am Pfahlbau-Experiment teilzunehmen, berichtet die «SonntagsZeitung» weiter. - Siehe auch: Nach «Gotthelf-TV» jetzt die Pfahlbauer-Soap
Sonntag
03.12.2006