Handel und Zigarettenindustrie wollen die Gesetzgebung über Schockbilder auf Zigarettenpackungen verzögern, die vom Rauchen abhalten sollen. In der am Freitag abgelaufenen Vernehmlassung hat die Tabakbranche Kritik an den Bildern geübt: Die Verwendung von insgesamt 46 Motiven sei übertrieben. Auch bemängelt die Branche, dass die Motive immer wieder ausgetauscht werden müssen. Der Verband Swiss Cigarette fordert überdies längere Übergangsfristen. Vorgesehen ist, dass die Produzenten ab 2008 ein Jahr Zeit haben, die Massnahme umzusetzen. Swiss Cigarette fordert zwei Jahre. Kürzere Fristen verlangen hingegen die Krebsliga Schweiz, die Arbeitsgemeinschaft Tabak und die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme. Ein halbes Jahr müsste zur Umsetzung genügen, finden die Gesundheitsorganisationen.
Auf einen überraschenden Aspekt machen neben dem Tabakwarenhandel auch die kantonalen Gesundheitsdirektoren aufmerksam: Für Jugendliche könnten die schockierenden Bilder attraktiv wirken. Die Bilder hätten so eine kontraproduktive Wirkung, das Rauchen würde eher sogar mehr in Mode kommen. Neben den Bildwarnhinweisen soll es weiterhin Textwarnhinweise auf den Packungen geben. Die kombinierten Warnhinweise (Bild oder Text) sind Teil des Nationalen Programms zur Tabakprävention (NPTP). In diesem legte der Bundesrat 12 Punkte fest, mit dem der Tabakkonsum im Lande nachhaltig gesenkt werden soll. - Siehe auch: Raucherbeine neu auf Zigarettenpäckchen
Freitag
05.10.2007