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Donnerstag
04.09.2008

Um die Präsidentschaft des Verbandes Verkauf Schweiz ist ein eigenartiger Streit ausgebrochen. Bisheriger Höhepunkt: Vorstandsmitglieder teilten in der letzten Ausgabe des Verbandsmagazins «Pitch» mit, der Präsident sei zurückgetreten, was dieser postwendend dementierte. Jetzt soll eine Präsidentenkonferenz Klärung bringen im Hinblick auf eine Delegiertenversammlung Ende September.

Der Verkauf Schweiz ist die Organisation der früher Handelsreisende genannten Aussendienstmitarbeitenden und hat zwischen 4000 und 5000 Mitglieder. Seit dem Jahr 2006 ist Werner Brauen Präsident. Seit einigen Monaten nahmen indes die Spannungen im Vorstand zu, aus Sicht von Brauen wegen seiner Pläne zur Neuorganisation des Verbandes. «Der Höhepunkt war eine Vorstandssitzung am 13. Juni», erzählt er gegenüber dem Klein Report. Es sei um Sparmassnahmen gegangen, mit denen er nicht einverstanden gewesen sei.

Was genau gesagt wurde, ist umstritten. Klar ist aber, dass Präsident Brauen den Raum verliess. «Sonst wäre mir die Galle hochgekommen», sagte er gegenüber dem Klein Report. «Er sagte, unter diesen Umständen könne er nicht mehr Präsident sein», erzählte Vorstandsmitglied Hans Zünd. Zudem habe Brauen einige Tage später seine Schlüssel des Verbandssekretariats zurückgebracht, was die Sache ja wohl klar mache. Von einem «Komplott» und von «Mobbing» spricht hingegen Präsident Brauen: «Ich wurde behandelt wie ein Verbrecher.»

Ein Treffen der Präsidenten der 26 Sektionen kommende Woche und eine Delegiertenversammlung Ende September sollen jetzt die verworrene Lage klären. «Es gibt einen Antrag von Brauen, mich und zwei weitere Vorstandsmitglieder abzusetzen, und wir wollen seine Abwahl», fasst Zünd die Ausgangslage zusammen. «Wir stellen uns diesem demokratischen Vorgang.»