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Dienstag
04.02.2014

Medien / Publizistik

41 Prozent der Journalisten in der Schweiz recherchieren jeden Tag auf ihrem Smartphone oder Tablet nach Informationen. Weitere 23 Prozent tun dies immerhin einmal pro Woche.

Das ergab die Journalistenumfrage «Recherche 2014» von News Aktuell in der Schweiz. Mit der Umfrage untersucht die sda-Tochter das Rechercheverhalten von Schweizer Journalisten, damit Unternehmen und Organisationen ihre Medienarbeit erfolgreicher gestalten können. Mehr als 540 Medienmacher aus Print, Online, Radio und TV haben an der Untersuchung teilgenommen.

Besonders aktiv mit ihren mobilen Geräten sind die Multimedia-Journalisten. 58 Prozent der Videoredaktoren, 47 Prozent der Audioredaktoren und 45 Prozent der Online-Redaktoren suchen täglich mobil nach Informationen für ihre redaktionelle Arbeit.

Bemerkenswert im Hinblick auf das mobile Arbeiten: Knapp ein Fünftel der befragten Journalisten setzt nie Smartphone oder Tablet für die Recherche ein. Überrascht hat auch der Unterschied zwischen älteren und jüngeren Journalisten: Während von den 41- bis 50-jährigen Redaktoren fast jeder Zweite täglich mobil recherchiert (48 Prozent), sind es bei den 21- bis 30-jährigen Redaktoren nur gut ein Drittel (35 Prozent).

Visuelles Material ist in Redaktionen gefragt wie nie. Bilder erleichtern das Verständnis eines Textes. Da der Arbeitsalltag vieler Journalisten von einem straffen Zeitmanagement geprägt ist, nehmen Fotos gattungsübergreifend eine herausragende Bedeutung bei der Vermittlung von Informationen ein.

78 Prozent der Redaktoren halten es für «wichtig» oder «sehr wichtig», dass Medienmeldungen neben dem Text auch Bilder enthalten. Interessant dabei: Auch 84 Prozent der Videoredaktoren und 56 Prozent der Audioredaktoren halten Bilder von Unternehmen und Organisationen für eine wichtige Informationsquelle.

Auch die Nutzungsrate von PR-Bildern ist in Redaktionen hoch: Rund die Hälfte der befragten Redaktoren (49 Prozent) verwendet Originalfotos von Unternehmen und Organisationen täglich oder mindestens einmal wöchentlich.

Auch das Live-Streaming von Medienkonferenzen oder Firmenevents hat für Journalisten in den letzten beiden Jahren spürbar an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile hält fast ein Drittel (29 Prozent) der Redaktoren dieses Format für «wichtig» oder «sehr wichtig».

Ganz oben auf der Liste der Recherchequellen für Schweizer Journalisten stehen erwartungsgemäss die Suchmaschinen. 94 Prozent der Redaktoren setzen Google & Co für die Recherche ein.

Auch die Websites von Unternehmen sowie Presseportale nehmen bei der Onlinerecherche eine wichtige Rolle ein. Unternehmenswebsites nutzen vier von fünf Redaktoren (78 Prozent), Presseportale gut die Hälfte der befragten Redaktoren (53 Prozent).

Auch soziale Netzwerke werden regelmässig für die Recherche eingesetzt. Meist genutztes Social Network für die Recherche ist Facebook. Mehr als ein Drittel der befragten Redaktoren schaut dort nach relevanten News (39 Prozent).

Auf den weiteren Plätzen folgen Twitter (37 Prozent), Youtube (33 Prozent) und Google+ (24 Prozent). Wenig Bedeutung bei Redaktoren haben dagegen RSS-Feeds. Nur rund jeder zehnte Medienmacher (12 Prozent) setzt auf diese Technologie.