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Montag
11.05.2009

Bei einer Umfrage des Komitees «Rettet den Bund» hat sich eine Mehrheit der 4500 Befragten, darunter 83 Prozent «Bund»-Abonnenten, für eine enge Kooperation von «Tages-Anzeiger» und «Der Bund» ausgesprochen. Nur gerade sieben Prozent hätten eine Fusion von «Bund» und «Berner Zeitung» (BZ) befürwortet, teilte das Komitee am Montag mit. 68 Prozent seien für die zweite zur Debatte stehende enge Kooperation, ohne dass dabei die Traditionszeitung bloss zu einem Kopfblatt des Zürcher «Tages-Anzeigers» werde. Ein Viertel der Befragten war noch ohne Meinung.

Die Ergebnisse zeigen dem Komitee, wie stark die Berner Perspektive auf nationale Themen in den einzelnen Ressorts gewichtet wird. Für das Ressort Inland halten es 90 Prozent der Befragten für wichtig, dass die Berner Perspektive eingebracht wird. Für das Ressort Kultur sind es 84 Prozent und für das Wirtschaftsressort 57 Prozent. Diese Ergebnisse seien ein klares Signal an die Tamedia, sagt Mark Balsiger, Koordinator des Komitees «Rettet den Bund», der zusammen mit Mathias Fürer die Umfrage ausgewertet hat. «Das Berner Publikum will auch in Zukunft zwei unabhängige Tageszeitungen. Der `TagesBund` ist allerdings nur dann glaubwürdig, wenn die Redaktion in Bern genügend Stellen erhält.» Wo «Bund» draufstehe, müsse auch «Bund» drin sein.

Des Weiteren sei grundsätzlich jeder zweite Befragte bereit, sich finanziell in einer unabhängigen Trägerschaft für den «Bund» zu engagieren, wie die Umfrage laut Komitee ergeben hat. Diese Erkenntnis erhielte ein neues Gewicht, wenn sich die Tamedia für die Fusion von «Bund» und BZ entscheiden sollte. Das Komitee mit seinen mittlerweile 16 000 Mitgliedern war gebildet worden, nachdem die Tamedia AG als Besitzerin des «Bundes» bekannt gegeben hatte, dass aus wirtschaftlichen Gründen tief greifende Veränderungen geprüft werden.