Der deutsche Telekom-Konzern steht vor einer weiteren Nervenprobe: Während der neue Telekom-Chef René Obermann am kommenden Mittwoch dem Aufsichtsrat seine neue Strategie präsentieren will, kommt es vor der Bonner Zentrale zu einer Protestaktion des Personals gegen anstehenden Konzernumbau. Dies berichtet die Gewerkschaft Ver.di am Wochenende. Streitpunkt ist die geplante Ausgliederung von Teilen der schwächelnden Festnetzparte T-Com in eine neue Einheit T-Service, in der der Kundendienst und die Callcenter gebündelt werden sollen. Betroffen sind davon 45 000 Menschen - jeder zweite Mitarbeiter von T-Com. Die Gewerkschaft ver.di befürchtet sogar die Verlagerung von 60 000 Kollegen.
Obermann feilt seit seinem Amtsantritt Anfang November an der Strategie, mit der er Europas grössten Telekom-Konzern auf die Erfolgsspur zurückführen will. Der gebürtige Düsseldorfer muss eine Antwort auf die dringendste Frage liefern: Wie können der Rückgang der Kundenzahlen bei T-Com und die Ergebniserosion gestoppt werden? Nach dem bisherigen Planungstand setzt Obermann vor allem auf T-Service und Einsparungen, um die Kosten in den Griff zu bekommen. Es geht neben der Umsetzung von T-Service um eine Vielzahl kleinerer Massnahmen - die Erwartungen an die Strategie sollten daher nicht zu hoch gesteckt werden, sagt eine mit dem Verfahren vertraute Person.
Sonntag
25.02.2007