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Mittwoch
07.09.2005

Ultrabreitband (Ultra-Wideband, UWB) heisst eine neue drahtlose Übertragungstechnik, die laut dem amerikanischen Computergiganten IBM «unmittelbar vor der Markteinführung» stehe. Das habe die 2005 IEEE International Conference on Ultra-Wideband (ICU 2005) Anfang September an der ETH Zürich mit einer Reihe von Fachvorträgen, Expertendiskussionen und Demonstrationen gezeigt. Die UWB-Technologie erlaube zum Beispiel einem hoch auflösenden Flachbildschirm, der im Wohnzimmer hängt, drahtlos das Fernseh- oder DVD-Programm zu empfangen, einer Digitalkamera in Sekunden Bilddaten mehrerer Gigabyte an den Drucker oder PC zu funken, und Sensoren innerhalb von Gebäuden, eine dreidimensionale Ortung mit hoher Genauigkeit vorzunehmen. Die UWB-Technologie befinde sich auch unmittelbar vor der weltweiten Regulierung und Standardisierung, teilt IBM weiter mit.

Bereits im nächsten Jahr erwartet IBM die ersten UWB-Massenprodukte. «Eine weltweit brauchbare, kompatible Regulierung vorausgesetzt, könnte hier nach WLAN und Bluetooth der nächste Megamarkt für drahtlose Kommunikation über kurze Strecken entstehen», sagt Walter Hirt, Wissenschaftler am IBM-Forschungslabor in Rüschlikon ZH. Zusammen mit der ETH Zürich zeichnet das IBM-Forschungslabor für die Organisation der ICU-2005-Konferenz verantwortlich. «Auch im Bereich der drahtlosen Sensornetzwerke sowie für RFID und Lokalisierungsanwendungen hat die UWB-Technologie ein ähnlich grosses Potenzial», ergänzt Gabriel Meyer vom Institut für Kommunikationstechnik an der ETH Zürich.

UWB ermöglicht extrem hohe Übertragungsgeschwindigkeiten von heute bis zu 480 Millionen Bit pro Sekunde (480 Mbit/s). Die auf der ICU 2005 für die kommenden Jahre in Aussicht gestellten Datenraten reichen bis zu über 1000 Mbit/s. Im Vergleich: Die aktuelle WLAN-Generation kommt auf maximal 54 Mbit/s. Die enorme Geschwindigkeit von UWB wird etwa erreicht, indem extrem kurze Impulse über einen entsprechend breiten Teil des Frequenzspektrums geschickt werden.