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Mittwoch
15.10.2025

TV / Radio

Die Radiogeräte, die auch in Schutzräumen Ultrakurzwellen empfangen können, sollen eingemottet werden... (Bild: Screenshot KR)

Die Radiogeräte, die auch in Schutzräumen Ultrakurzwellen empfangen können, sollen eingemottet werden... (Bild: Screenshot KR)

Der Bundesrat will die Alarmierung der Bevölkerung auf digitale Füsse stellen. Dran glauben muss das UKW-Notfallradio.

Er hat dazu die Vernehmlassung für Anpassungen im Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetz eröffnet. Herzstück der geplanten Multikanalstrategie ist die Einführung der Handyalarmierung per «Cell Broadcast», wie sie bereits in Nachbarländern genutzt werde, schreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz am Mittwoch.

Ein Schwerpunkt der Reform ist das Aus des traditionellen UKW-Notfallradios. Bei diesem wird ein verstärktes UKW-Signal gesendet, das auch in Schutzräumen empfangen werden kann.

Der Bund hält die Betriebskosten von rund 20 Millionen Franken jährlich angesichts des geringen Nutzens nicht mehr für gerechtfertigt. 

Auch wenn das Parlament eine Verlängerung der UKW-Konzessionen der Privatradios beschliessen sollte, ist das bisherige Notfallradiosystem für den Bundesrat heute «nicht mehr zeitgemäss». 

«Das Szenario, wonach sich die Bevölkerung über Tage und Wochen ununterbrochen in Schutzräumen aufhält und das Notfallradio unbeschädigt bleibt, sodass die Bevölkerung mit einem via UKW ausgestrahlten Programm informiert werden kann, wird als unwahrscheinlich eingeschätzt», begründet das Bundesamt den geplanten Schritt.

Aktuelle bewaffnete Konflikte, etwa in der Ukraine, würden zeigen, wie wichtig die schnelle, lokale Alarmierung mit Sirenen und Handys seien.

Darum sollen künftig die Warnungen und Informationen über mehrere Kanäle gleichzeitig verbreitet werden, also über Mobiltelefone, digitale Plattformen wie die Alertswiss-App, Sirenen und die verschiedenen Radiokanäle und -stationen, also UKW, DAB+ und Webradio. 

Für die Modernisierung und den Rückbau der alten Systeme rechnet der Bund bis 2035 mit Gesamtkosten von rund 410 Millionen Franken.