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Montag
20.10.2025

TV / Radio

Der Regierungsrat setzt auf Sirenen und App...

Der Regierungsrat setzt auf Sirenen und App...

Die Ankündigung des Bundes, das traditionelle UKW-Notfallradio einzumotten, kommt nicht überall gut an. 

So hat der Nidwalder Landrat Markus Walker jüngst von der Kantonsregierung verlangt, dass die Notfallkommunikation «im bisherigen Umfang» und mit «gleichwertigen Lösungen» erhalten bleibt. Dies, nicht zuletzt aufgrund der instabilen sicherheitspolitischen Lage.

Konkret schwebt Walker vor, kantonseigene, mobile UKW-Notsendern zu beschaffen, die im Ernstfall unabhängig von Stromnetzen, Internet oder Mobilfunk funktionieren würden. So würde das System des klassischen UKW-Notfallradio aus den Zeiten des Kalten Krieges auf Kantonsgebiet erhalten.

Am Montag hat der Regierungsrat zum Vorstoss Stellung genommen. Darin heisst es, dass er zwar die sicherheitspolitischen Bedenken des Landrats teile. Jedoch seien «kantonale Ersatzlösungen für ein UKW-Netz weder zweck- noch verhältnismässig».

Begründung: Aufbau und Betrieb wären teuer, technisch aufwendig und «angesichts der sinkenden Zahl von UKW-Empfangsgeräten kaum sinnvoll».

Auch Alternativen wie mobile Sender, eigene Netzwerke oder Radiopartnerschaften wären ohne nationale Koordination schwierig umzusetzen, schreibt die Kantonsregierung weiter in der Stellungnahme.

Zum Einsatz kommen in Krisen sollen Sirenen für die Alarmierung, die App «Alertswiss» für digitale Informationen, mit der parallel auch Radiomeldungen ausgelöst werden können, und Notfalltreffpunkte vor Ort. 

«Entscheidend ist, dass die Bevölkerung diese kennt und im Krisenfall weiss, wie anzuwenden. Nur so entfalten die Kommunikationsmittel ihre volle Wirkung», schreibt Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser-Frutschi.

Und überhaupt sei die Sensibilisierung der Bevölkerung eine «Daueraufgabe».

Der Bund will das bisherige UKW-Notfallradio, das auch in Schutzräumen empfangen werden kann, per Ende 2026 ausser Betrieb nehmen. Unter anderem aus Kostengründen, wie der Klein Report berichtete.