Der Verwaltungsrat der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft Deutschschweiz (SRG.D) hat am Mittwoch Chefredaktor Ueli Haldimann zum interimistischen Nachfolger von Fernsehdirektorin Ingrid Deltenre vorgeschlagen. Er soll das deutschsprachige Schweizer Fernsehen (SF) bis zur Wahl einer Direktorin oder eines Direktors des aus Radio und Fernsehen zusammengelegten Unternehmens leiten. Haldimann ist seit 2004 auch stellvertretender SF-Direktor.
Laut SRG.D-Verwaltungsratspräsident Viktor Baumeler hat das Gremium «in der Sache entschieden» und gleich wie bei der Nachfolge für Radiodirektor Walter Rüegg den Stellvertreter zum Nachfolger bestimmt. Gerüchte über Widerstände gegen eine Wahl von Ueli Haldimann wollte er nicht kommentieren: «Zu internen Beratungen sage ich nichts», beschied er dem Klein Report. Der für die Wahlen zuständige Regionalrat soll sich am 18. Juni mit den beiden Wahlgeschäften befassen.
Für das weitere Vorgehen im Hinblick auf die Zusammenlegung von SR DRS und SF zu einer neuen multimedialen Unternehmenseinheit («Konvergenz») hat der VR SRG.D beschlossen, bereits im Oktober 2009 ein Bewerbungs- und Wahlverfahren einzuleiten. Die Stelle des Direktors oder der Direktorin des neuen multimedialen Unternehmens soll öffentlich ausgeschrieben werden. Das Projekt Medienkonvergenz SRG.D soll wie geplant mit hoher Priorität ab Januar 2011 umgesetzt werden.
Ueli Haldimann (55) war nach dem Studium (Geschichte und Publizistik) während 10 Jahren im freien Journalismus tätig. 1985 kam er zu SF DRS, wo er bis 1990 als Redaktor im «Kassensturz» wirkte. Als Mitbegründer von «10vor10» war er von 1990 bis 1994 stellvertretender und zuletzt verantwortlicher Redaktionsleiter. 1994 wechselte Haldimann als Chefredaktor zur «Sonntagszeitung». 1997 kehrte er zu SF zurück und arbeitete bis Ende 1999 als Newskoordinator in der Chefredaktion. Im Jahr 2000 wirkte er als Chefredaktor der Pendlerzeitung «Metropol». Im Mai 2001 übernahm er die Redaktionsleitung der «Rundschau» und ab Februar 2002 zusätzlich die interimistische Leitung der Chefredaktion von SF. Seit Mitte 2002 ist er Chefredaktor von SF und leitet in dieser Funktion die Abteilung Information. Im Januar 2004 wurde er zum Stellvertreter der Direktorin SF gewählt.
Eine analoge Lösung hat der VR SRG.D mit Iso Rechsteiner für Walter Rüegg bereits für die Leitung von Schweizer Radio DRS vorgelegt.
Mittwoch
10.06.2009