Das Dementi ist klar und heftig: «Wir standen und wir stehen nicht zum Verkauf.» Eigentlich, so U1-Geschäftsführer Thomas Sadecky, sei das alles beschämend - beschämend für das renommierte Magazin «Focus». Es berichtet in seiner neusten Ausgabe, dass der Schweizer Privatsender U1 verkauft werden soll - zusammen mit TV Berlin. Beide gehören wie TV München und die Belgrader Station Kanal 1 zum Medienreich des österreichischen Baulöwen Hanno Soravia. Gemäss «Focus» habe der Besitzer Soravia nicht nur genug von seinem Berater Peter Kölbel, mit dem er «alle Beraterverträge gekündigt» habe, sondern auch vom Medienabenteuer Fernsehen. «Mangels Erfolgsaussichten droht dem kleinen Imperium nun der schnelle Abbruch. TV Berlin und U1 in Zürich stehen bereits zum Verkauf», schreibt «Focus».
Ein Verkauf wird jedoch auf Anfrage des Klein Reports sowohl von U1-Chefredaktor Beni Leoni als auch von Sadecky bestritten. «Focus schreibt dies nur, weil eigene Interessen verfolgt werden.» Gemäss «Basler Zeitung» vom Mittwoch möchte sich der «Focus»-Verlag Burda nämlich an TV München beteiligen. Für die Station soll auf Druck der Bayrischen Landesmedienzentrale eine neue Trägerschaft gefunden werden. Allerdings bleibt anzufügen: U1-Geschäftsführer Sadecky hat über das Thema Verkauf (noch) nicht mit Besitzer Soravia gesprochen, wie er gegenüber dem Klein Report eingestand: «Das ist auch nicht nötig.» Nötig hätte er allerdings die Unterstützung des rausgeschmissenen Kölbel. Sein Belgrader Sender Kanal 1 hat den Zürcher U1 bisher mit zahlreichen Billigprogrammen versorgt. Zum Abgang von Kölbel siehe auch U1-Berater Peter Kölbel gekündigt?
Mittwoch
14.04.2004