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Donnerstag
22.05.2008

Das Fernsehen hat 2007 in allen drei Landesteilen der Schweiz erneut an Publikum verloren. Leicht zulegen konnte dafür das Radio. Es blieb das am häufigsten genutzte Medium, wie die Mediapulse AG, der ehemalige SRG-Forschungsdienst, am Donnerstag bekannt gab. In der Deutschschweiz lag 2007 die TV-Sehdauer pro Kopf und Tag bei 139 Minuten (Vorjahr: 146 Minuten). In der Romandie betrug sie 163 (170), in der italienischsprachigen Schweiz 173 (180) Minuten. Täglich sahen zwischen 70 und 72 Prozent der Personen ab drei Jahren in TV-Haushalten fern.

Die jeweiligen ersten Programme der Schweizerischen Radio-und Fernsehgesellschaft (SRG) waren – insbesondere am Abend in der Primetime (18h-23h) - wiederum die klar am stärksten beachteten Einzelprogramme. Insgesamt verzeichnete die Gruppe der ausländischen Programme aber den grössten Marktanteil. In der Deutschschweiz lag der Marktanteil von SF (inklusive SF info) bei 33,5 Prozent. Die ausländischen Sender kamen zusammen auf 60,4 Prozent. Die höchsten Marktanteile bei den ausländischen Sendern hatten RTL (7,0 Prozent), Sat1 (6,0), ARD (5,7), ZDF (5,1) und Pro7 (4,3 Prozent). 5,5 Prozent entfielen auf die privaten Schweizer Anbieter, bei denen es sich zum grossen Teil um regionale Veranstalter handelt. 3+, seit Ende August 2006 auf Sendung, war mit einem Marktanteil von 1,3 Prozent der stärkste sprachregionale Anbieter neben den SRG-Sendern.

Geht die TV-Nutzung zurück, geht konsequenterweise auch die TV-Werbenutzung zurück. Diese Aussage hatte in den Jahren zuvor Gültigkeit, nicht aber 2007 dank der starken Ausweitung der ausgestrahlten Werbung. Im vergangenen Jahr sahen die Deutschschweizer pro Monat 325 Minuten TV-Werbung. Das waren rund 10 Prozent mehr als 2006. Die Westschweizer konsumierten gar 348 Minuten TV-Werbung in einem durchschnittlichen Monat, rund 13 Prozent mehr als noch 2006.

2007 hörten täglich 91,6 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren Radio. 2006 waren es 91,3 Prozent gewesen. Radio wird täglich durchschnittlich während 103 Minuten oder knapp ein drei viertel Stunden pro Kopf gehört. Der Zuwachs geht auf das Konto der weiblichen Hörerschaft. Die SRG-Sender beherrschen mit einem Publikumsanteil von 68 Prozent weiterhin den Markt; fast 7 von 10 Hörminuten fallen schweizweit der SRG zu. Die Privatradios verbuchen insgesamt fast jede vierte Hörminute auf ihre Frequenzen. Bloss jede 13. Hörminute fällt auf einen ausländischen Sender.

In der Deutschschweiz fiel Radio DRS ein Publikumsanteil von 64,5 Prozent zu. Die privaten Sender kamen auf 25 Prozent. Die deutschsprachigen ausländischen Sender fielen unter 5 Prozent Marktanteil. In der Romandie kamen die RSR-Sender auf einen Marktanteil von 56,7 Prozent, und die Privatsender konnten leicht zulegen. Das konnten auch jene in der italienischsprachigen Schweiz. Dort erreichte RSI einen Marktanteil von 70,3 Prozent.