Trotz der steigenden Bedeutung des Internets spielen klassische Medien wie Fernsehen und Radio für Europas Jugend weiter eine wichtige Rolle. So das wichtigste Ergebnis der Metropolitan Youth Study, welche SBS Broadcasting in Zusammenarbeit mit Instituten aus vier europäischen Ländern durchgeführt hat. Für die Studie wurden Freizeitverhalten und Medienkonsum von 1400 Jugendlichen aus Berlin, Amsterdam, Kopenhagen und Stockholm analysiert. Die Ergebnisse der Studie erlauben zum ersten Mal einen detaillierten Einblick in den Tagesablauf, die Markenvorlieben und die Mediennutzung von jungen Zielgruppen, informierte SBS Broadcasting.
In ihrem Freizeitverhalten sind sich die Jugendlichen aus den europäischen Metropolen laut der Studie sehr ähnlich. Im Mittelpunkt steht die Musik: 89% der 14- bis 20-Jährigen hören täglich Musik. 61% schalten dafür jeden Tag das Radio ein. I-Pods und andere MP3-Player scheinen das Radio nicht in der Gunst der jugendlichen Hörer zur gefährden. Diejenigen, die einen MP3-Player besitzen, hören intensiver und länger Radio, ergab die Studie. Das Internet hat im Tagesablauf junger Menschen inzwischen einen ähnlichen Rang wie das Radio erreicht: 59% gehen täglich online. Unangefochtenes Leitmedium aber bleibt das Fernsehen mit 94%.
Die Jugendlichen in Europas Metropolen haben monatlich ein Budget von durchschnittlich 282 Euro zur Verfügung. Mehr als die Hälfte davon geben sie für Produkte des täglichen Bedarfs, so genannte Fast Moving Consumer Goods, aus. Ein Viertel des Taschengelds fliesst in Telekommunikation, Software und Entertainment. Die jugendlichen Lebenswelten beschreiben die Autoren der Studie mit sechs charakteristischen Jugend-Typologien: Dem sportlich-aktiven «Sociable Hiphopper», dem konsumfreudigen «Consumer-Girlie», dem bürgerlich-braven «Young Conservertive»-Typus, dem Medienjunkie «Electronic Hiphopper», der umweltbewegten «Socially Committed»-Gruppe und den unangepassten «Alternative Livestylers».
Sonntag
19.03.2006