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Donnerstag
20.09.2007

Der amerikanische TV-Starjournalist Dan Rather verklagt seinen ehemaligen Arbeitgeber CBS auf Entschädigung in Millionenhöhe, weil seine Karriere durch einen umstrittenen Bericht über US-Präsident George W. Bush einen «Knick» erlitten habe. Der 75-Jährige fordert vom Fernsehsender CBS Schadenersatz von 70 Millionen Dollar wegen Vertragsverletzung. Als Moderator der Nachrichtensendung «60 Minutes» gehörte Rather zu den bekanntesten TV-Journalisten des Landes.

Hintergrund ist ein Ende 2004 von Rather und dessen Redaktion recherchierter Bericht über die Rolle Bushs während des Vietnam-Kriegs. Darin berichteten die Journalisten unter Berufung auf ein Dokument, Bush habe als Pilot bei der texanischen Nationalgarde eine Vorzugsbehandlung genossen, weshalb seine Einheit nie nach Vietnam geschickt worden sei. Das Dokument stellte sich jedoch als Fälschung heraus, Rather musste den Bericht zurückziehen.

Im März 2005 verliess er nach mehreren Jahrzehnten bei CBS den Sender mit beschädigtem Ruf. In der neuen Klage argumentiert Rather, CBS habe ihn zum Sündenbock gemacht, um Bush zu besänftigen. So sei seine Sendezeit gezielt gekürzt worden, womit CBS seinen Vertrag verletzt habe. CBS reagiert gelassen: Rathers Beschwerden seien «alte Nachrichten», die Klage habe wenig Chancen auf Erfolg.