Die drei grossen Fernsehsender ARD, ZDF und RTL haben die Eigenwerbung in ihren Hauptnachrichten verteidigt. ZDF «heute journal»-Moderator Klaus-Peter Siegloch sagte am Dienstag bei den «Mainzer Tagen der Fernsehkritik», dass Hinweise in «heute» auf andere ZDF-Sendungen unter Nachrichtengesichtspunkten bewertet würden. Es sei eine «Frage der Dosierung». Der Vize-Chefredakteur beim ZDF räumte ein, dass ein Hinweis vor einigen Tagen auf eine Dokumentation des Mainzer Senders über das «Wunder von Bern» ein «Grenzbereich» gewesen sei. Der Chef des «RTL Nachtjournals», Christof Lang, bezeichnete die Berichterstattung über die «Superstars» in der Hauptnachrichtensendung als legitim. «RTL aktuell» sei eine «gewisse Sprungschanze» für die Zuschauer des Abendprogramms. Auch die Nachrichten eines auf Einschaltquoten angewiesenen Privatsenders sei ein Teil der Verwertungskette.
ARD-aktuell-Chef Bernhard Wabnitz verteidigte die Entscheidung der «Tagesschau», Daniel Küblböcks Unfall mit einem Gurkenlaster im Februar dieses Jahres gemeldet zu haben. Dies sei zwar nicht «relevant», aber «interessant» gewesen. Auch die «Tagesschau» müsse berücksichtigen, dass sich das Nachrichtenverhalten der Öffentlichkeit gewandelt habe. Wabnitz räumte ein, dass die «Tagesschau» wegen der Küblböck-Meldung zahlreiche empörte Anrufe und Briefe bekommen habe.
Dienstag
27.04.2004