Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) geht gegen Schleichwerbung im Fernsehen vor. In diesem Jahr wurden zehn nationale und sprachregionale sowie 13 lokale Stationen kontrolliert und insgesamt 18 Aufsichtsverfahren eingeleitet. Von den zehn nationalen und regionalen Anbietern kamen Viva Schweiz, U1 TV und das Tessiner Fernsehen TSI ohne Verfahren weg, wie das Bakom an seiner Jahresmedienkonferenz am Mittwoch in Biel mitteilte. Unter den für die Kontrolle ausgewählten 13 lokalen Anbietern blieb bisher einzig Tele Tell verfahrensfrei.
Für einen weiteren Sender war die Auswertung noch im Gang. Insgesamt wurden 2800 Minuten Sendezeit (knapp 47 Stunden) visioniert, hiess es an der Medienkonferenz. 1500 Minuten entfielen auf die nationalen und sprachregionalen Stationen, 1300 Minuten auf 13 ausgewählte Lokalsender. Pro Station wählten die Kontrolleure eines bis drei Sendegefässe aus und bestellten jeweils zwei bis vier Aufnahmen eines Gefässes.
Kontrolliert wurde, ob die Bestimmungen zu Werbung und Sponsoring eingehalten werden. Schleichwerbung ist laut Bakom unzulässig. Gefährlich ist Werbung in redaktionellen Programmen, weil sie das Publikum in die Irre führen kann und kommerzielle Einflüsse auf die Programmgestaltung nicht auszuschliessen sind.
Mit dem neuen Radio- und Fernsehgesetz sollen die Sanktionsmöglichkeiten des Bakom bei Verstössen gegen Werbe- und Sponsoringbestimmungen ausgeweitet werden. Die Referendumsfrist dauert bis 26. Oktober. Das Amt soll im Rahmen eines Aufsichtsverfahrens künftig Bussen aussprechen können, die bis zur 10 Prozent des Jahresumsatzes des Medienunternehmens betragen können, wie Caroline Winistörfer an den Mediengesprächen bekanntgab.
Mittwoch
19.07.2006