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Donnerstag
07.04.2005

Beim deutschen Privatsender TV München ist die Belegschaft am Donnerstagmittag darüber informiert worden, dass der Sender Insolvenz angemeldet habe. Grund dafür seien Zahlungsschwierigkeiten, wie Interims-Geschäftsführer Marc-Dieter Schlindwein intern sagte. Von dem Entscheid sind in München etwa 25 Angestellte betroffen. Dr. Wolfgang Flieger, Pressesprecher der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien in München, sagte dem Klein Report am Donnerstag: «Die Lizenz war zeitlich begrenzt bis zum 30. Juni 2005 und wäre in dieser Form nicht verlängert worden. Ich habe soeben (13.45 Uhr) erfahren, dass der Sender Insolvenz angemeldet hat. Was mit dem Sender passiert, ist völlig offen.»

Auch der zur Gruppe gehörende Stadtsender TV Berlin steckt in argen Zahlungsschwierigkeiten. Alle Sender gehören dem Kärntner Bauunternehmer Hanno Soravia, auch der in Zürich domizilierte TV-Sender U1 TV Station. Diese drei Lokalsender sind in letzter Zeit negativ in den Schlagzeilen gewesen, ob wegen Verkaufsgerüchten wie bei TV Berlin Anfang April letzten Jahres oder wegen Zahlungsschwierigkeiten wie bei U1 TV Station und bei TV Berlin.

Für U1 ist das Ende von TV München, respektive TV Berlin «noch lange kein Beinbruch», wie Thomas Sadecky, der Geschäftsführer von U1 am Donnerstag gegenüber Klein Report zu Protokoll gab. «Wir haben einzelne Programmteile von TV Berlin übernommen und sie für das Schweizer Publikum neu aufbereitet. Wenn dieses Angebot nicht mehr kommt, werden wir wieder vermehrt unser Hauptaugenmerk auf Eigenproduktionen setzen», so Sadecky weiter. Dass der Sender in Zahlungsschwierigkeiten steckt, dementiert der Geschäftsführer. «Die Abfindungen für die ehemaligen Mitarbeiter sollen nächstens beglichen werden.»