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Montag
21.07.2025

TV / Radio

Hahn im Korb: Max Wolf mit Maskottchen an den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary... (Bild: © SRF)

Hahn im Korb: Max Wolf mit Maskottchen an den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary... (Bild: © SRF)

Er war eine prägende Figur der Schweizer Sportberichterstattung an der Schwelle zum 21. Jahrhundert – und einer der letzten echten Allrounder. Nun ist Max Wolf kurz vor seinem 85. Geburtstag gestorben. 

Der gebürtige Zuger ging dorthin, wo nicht alle seine Kolleginnen und Kollegen hinwollten – zu Sportarten wie Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Curling oder Handball, die normalerweise im medialen Schatten stattfanden. Max Wolf tat es mit Akribie, Professionalität und viel Herzblut.

Geboren und aufgewachsen in Zug, lebte er später im Aargau, bevor er 2000 nach Hünenberg zog. Sein erstes Engagement beim Fernsehen begann 1970, und im Laufe seiner Karriere kommentierte er zahlreiche nationale und internationale Wettkämpfe – darunter fünf Olympische Winterspiele und einmal die Sommerspiele. 

Für die jüngeren Kolleginnen und Kollegen war Max Wolf ein Mentor und Vorbild, der durch seine Hilfsbereitschaft, seine menschliche Wärme und seine oft humorvolle Art geschätzt wurde. Legendär waren die Spitznamen, die er im Team vergab. Dies schreibt sein ehemaliger Wegbegleiter Peter Minder in einem persönlichen Nachruf für die Titel von CH Media. Minder selber wurde von Wolf «Riesenschnauzer» genannt. 

Sein bodenständiger Charakter, seine markante sonore Stimme und seine tiefe Verbundenheit zum Team machten Wolf zu einer Identifikationsfigur bei SRF.

Seinen letzten Einsatz vor dem Ruhestand hatte er 2005 als Reporter beim Eiskunstlauf. Wenige Wochen später gewann dann der Schweizer Stéphane Lambiel den WM-Titel in Moskau. Zu gerne hätte Wolf dies als Kommentator miterlebt. «Das hat mich schon gefuchst, dass ich nicht mehr dabei war», sagte er Jahre später.

Auch nach seiner Pensionierung blieb Wolf mit dem Fernsehteam verbunden. Besonders engagierte er sich für das jährliche «Hans Jucker Memoria», ein Gedenktreffen zu Ehren seines verstorbenen Kollegen, bei dem stets ein Stuhl leer blieb – für Hans. Nun bleibt auch der Platz leer. Der Klein Report spricht seinen Freunden und seiner Familie das aufrichtige Beileid aus.