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Montag
11.12.2006

Der Milliarden-Poker um Deutschlands grössten TV-Konzern ProSiebenSat.1 steht vor der Entscheidung. Am Dienstag endet für die drei interessierten Bietergruppen die Angebotsfrist. Punkt 12.00 Uhr müssen sie ihre Offerten bei einer Londoner Investmentbank abgeben. Alles deutet darauf hin, dass noch in diesem Jahr der Hammer fällt und die Sendergruppe einen neuen Mehrheitseigentümer bekommt, wie die Deutsche Depeschenagentur (dpa) am Montag berichtet.

Der US-Milliardär Haim Saban und eine Gruppe von Finanzinvestoren wollen ihre Mehrheitsbeteiligung laut Branchenkreisen komplett abgeben. Damit winkt ihnen ein satter Gewinn. «Wir erwarten Preise von mehr als 30 Euro pro Aktie», heisst es im Umfeld Sabans. Beim Einstieg vor gut drei Jahren hätten sie etwa 7,50 Euro bezahlt. Trotz weiterer Investitionen in das Unternehmen hätten Saban und seine Investoren ihren Einsatz vervielfachen können. Unter ihrer Führung baute ProSiebenSat.1 den Gewinn deutlich aus, ohne Marktanteile zu verlieren.

Mit dem Kauf von ProSiebenSat.1 könnten sich die neuen Bewerber auf einen Schlag ein grosses Stück des deutschen Medienmarkts sichern. Interessiert seien drei Gruppen an dem Milliardenprojekt, u.a. auch der türkische TV-Konzern Dogan. Saban habe im Vorfeld genau prüfen lassen, ob Kartellprobleme wegen der Beteiligung Springers an Dogan zu erwarten seien. Anfang dieses Jahres war der Verkauf von ProSiebenSat.1 an Springer am Veto der Wettbewerbshüter gescheitert.