Was verbindet einen «in der Wolle gefärbten Altlinken mit zum Teil fragwürdiger journalistischer Vergangenheit» mit einem «Selbstdarsteller, der überall die Öffentlichkeit sucht»? Antwort: Nichts als Ärger. Als am 4. März in einem «10 vor 10»-Beitrag zur abgesagten Versteigerung der Kopp-Villa der PR-Profi Klaus J. Stöhlker zu Wort kam, sah TV-Chef Ueli Haldimann rot. Im letzten Chefredaktoren-Newsmail hielt er deshalb laut einem Bericht der «SonntagsZeitung» fest: «PR-Berater Stöhlker ist schon lange nur noch ein Selbstdarsteller, der überall die Öffentlichkeit sucht. Stöhlker darf von SF DRS nicht in den Expertenstatus gehievt werden.»
Pikanterweise gelangte das Schreiben zu Stöhlker, der - um eine Antwort nicht verlegen - gleich in die Tasten griff. «Ich habe mich 10 vor 10 nie aufgedrängt, die Redaktion hat sich an mich gewandt», zitiert die «SonntagsZeitung» Stöhlker. «Wenn Sie mir vorwerfen, ich sei nur noch ein Selbstdarsteller, darf ich festhalten, dass ich Sie für einen in der Wolle gefärbten Altlinken mit zum Teil fragwürdiger journalistischer Vergangenheit halte.» Zudem wende Haldimann mit seiner Stellungnahme eine Technik an, die zur Zeit der «römischen Inquisition aktuell gewesen sei», einem demokratischen Land aber wenig anstehe. Stöhlker forderte Haldimann auf, die «unqualifizierte und diskriminierende Äusserung» zurückzunehmen. Laut «SonntagsZeitung» sieht Haldimann keinen Grund dazu. Auch die SRG will den unerfreulichen Vorfall nicht kommentieren. No comment - das wird Stöhlker vermutlich nicht einfach so hinnehmen. Vielleicht gibts ja im nächsten Stölker-Talk ein Paar weitere Fisimatenten.
Sonntag
14.03.2004