Beni Turnheer, Kommentator von Schweizer Fernsehen (SF) an der Fussball-WM in Deutschland, hat sich den Zorn des Lehrerverbandes zugezogen. Wegen einer Bemerkung über Handarbeitslehrer erwartet der Verband eine Entschuldigung. In Rage gebracht hatte Turnheer die Lehrerschaft am Freitagabend mit seiner Live-Widergabe des WM-Matches Schweiz-Südkorea, wie der Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) am Sonntag mitteilte. Als Philippe Senderos mit blutiger Nase vom Feld musste, sagte Turnheer, jetzt sei ein Arzt gefragt «und nicht bloss ein Handarbeitslehrer», wie die Volkserzieher schreiben.
Mit dieser Bemerkung verletze Turnheer die «Würde eines ganzen Berufsstandes». Der LCH erwarte darum vom Schweizer Fernsehen eine Entschuldigung «für diesen Ausrutscher». «Auch die Lehrerschaft hat Sinn für Humor und Toleranz für sprachliche Unbeholfenheiten», heisst es in der Mitteilung des weiteren. Diffamierungen seien aber weder sportlich noch unterhaltsam. Die Lehrerschaft zeige Turnheer deshalb die Gelbe Karte.
SF-Mediensprecher David Affentranger sagte der Nachrichtenagentur SDA, Turnheer habe seinen Spruch sicher nicht böse gemeint. Im Gegensatz zu anderen Gelegenheiten seien wegen des Kommentars von Thurnherr nicht viele Reaktionen eingetroffen. SF werde darum kaum reagieren.
Sonntag
25.06.2006