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Dienstag
03.01.2006

In der Türkei sind am Montag Journalisten und Mitarbeiter von Menschenrechtsgruppen angeklagt worden, weil sie für kurdische Separatisten Propaganda verbreitet haben sollen. Unter ihnen ist auch ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters. Sollten die Angeklagten für schuldig befunden werden, drohen ihnen bis zu drei Jahre Haft. Die erste Anhörung in dem Verfahren wurde für den 3. März festgesetzt.

Der für Reuters tätige Türke Ferit Demir war vergangenen August zusammen mit anderen festgenommen, aber zunächst wieder freigelassen worden. Er hatte im August die Übergabe eines von Anhängern der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK entführten Soldaten an Vertreter einer Menschenrechtsorganisation beobachtet. Den Angeklagten wird vorgeworfen, den Fall des entführten Soldaten für das Anliegen der PKK eingesetzt zu haben. Die Rebellen hatten den Soldaten vier Wochen lang in ihrer Gewalt, bevor sie ihn freiliessen. Demir hat die Vorwürfe zurückgewiesen.