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Donnerstag
22.12.2005

Ein Schriftsteller und ein Journalist sind am Donnerstag in Istanbul wegen Verunglimpfung des türkischen Staates verurteilt worden. Das Gericht verhängte Haftstrafen von jeweils fünf Monaten, die es anschliessend in Geldstrafen umwandelte. Das berichtete der türkische Nachrichtensender NTV. Der Journalist und Verleger Aziz Özer erhielt wegen zweier Artikel in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift «Yeni Dünya Icin Cagri» («Aufruf zu einer neuen Welt») eine Geldstrafe von umgerechnet rund 5900 Franken.

Dem Schriftsteller Zülküf Kisanak, dem das Gericht umgerechnet 1875 Euro Geldstrafe aufbrummte, wurde der Inhalt eines Buches über «verbrannte Dörfer» in türkischen Kurdengebieten angelastet. Der Anwalt der beiden Angeklagten kündigte Berufung an. Er kritisierte, dass das Gericht die Prozesse nicht vertagt habe, wie dies vergangenen Freitag im Fall gegen den international bekannten Schriftsteller Orhan Pamuk geschehen war.