Drei Monate nach einer umstrittenen Historiker-Konferenz sind in der Türkei fünf Journalisten wegen Verunglimpfung der Jusitz angeklagt worden. Ihnen drohen nach einem von der EU kritisierten Gesetz Haftstrafen von bis zu 10 Jahren. Die Journalisten hatten im September die Entscheidung eines Verwaltungsgerichts kritisiert, durch die die Konferenz in Istanbul verhindert werden sollte und die international Kritik ausgelöst hatte. Die Veranstalter hatten das Verbot durch Verlegung des Konferenzorts umgangen. Die Frage, ob die Ermordung von Armeniern 1915 im Osmanischen Reich Völkermord war, ist in der Türkei höchst umstritten. Nationalistische Kreise bestreiten das vehement. Siehe auch: Europäischer Gerichtshof rügt Türkei wegen Verstosses gegen Pressefreiheit
Sonntag
04.12.2005