Ein Dokumentarfilm des Westschweizer Fernsehens entlastet den von Kolumbien beschuldigten Schweizer Vermittler Jean-Pierre Gontard. Der EDA-Emissär überbrachte laut dem Film nicht wie von Bogotá behauptet ein Lösegeld an die Farc für die Freilassung von Novartis-Leuten.
Die kolumbianischen Behörden ermitteln seit Juli 2008 gegen Jean-Pierre Gontard. Sie werfen ihm vor, im Jahr 2001 den linksradikalen Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) fast 500 000 Dollar für die Freilassung von zwei verschleppten Novartis-Angestellten überwiesen zu haben. Die Vorwürfe an Gontard, mandatiert vom Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), erfolgten kurz nach der Befreiung der prominenten Geisel Ingrid Betancourt und belasteten die Beziehungen zwischen der Schweiz und Kolumbien.
Gontard wie auch das EDA wiesen die kolumbianischen Vorwürfe stets zurück. Der am Mittwoch in Genf vorab gezeigte Film zeigt, dass Novartis 2,5 Millionen Dollar zur Freilassung von zwei Mitarbeitern gezahlt hatte. Der vom damaligen EDA-Chef Joseph Deiss beauftragte Gontard habe in diesem Zusammenhang lediglich dazu gedient, einen Kommunikationskanal mit der Farc-Guerilla einzurichten.
Die Reportage, die am Donnerstagabend ausgestrahlt wird, zeigt, dass die kolumbianischen Behörden genauestens über die Umstände der Befreiung der Novartis-Leute informiert waren.
Mittwoch
04.02.2009