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Mittwoch
02.08.2006

Die Schaffhauser Kosmetikfirma Trybol AG hat eine Strafanzeige gegen die Kosmetikfirma La Prairie eingereicht. Sie wirft ihr vor, einen Missbrauch der Marke «Schweiz» zu betreiben. Mit einer ähnlichen Klage vor der Lauterkeitskommission war das Unternehmen bereits einmal gescheitert. Die Trybol AG hatte im März dieses Jahres in diversen Schweizer Medien ein Inserat schalten lassen. Darin suchte sie Verbündete im Kampf gegen irreführende Herkunftsangaben und den Missbrauch der Marke «Schweiz».

Nun hat die Trybol aus Neuhausen SH gegen die Kosmetikfirma La Prairie aus Volketswil Strafanzeige eingereicht, wie Trybol-Chef Thomas Minder am Dienstag im Schweizer Fernsehen erklärte. Minder kritisiert, dass La Prairie einige ihrer Produkte in den USA herstellen lässt, diese aber trotzdem mit dem Label «Switzerland» versieht. Diese Produkte, fordert Minder, müssten beschlagnahmt werden.

Charlotte Vollmuth von La Prairie hält Minder entgegen, dass sämtliche Produkte des Unternehmens in der Schweiz entwickelt würden. Technische Begebenheiten machten es notwendig, dass einige Produkte in den USA hergestellt würden, sagte sie gegenüber der TV-Sendung «10 vor 10». Trybol war in der Vergangenheit bereit einmal mit einer Klage und einem Rekurs bei der Lauterkeitskommission der Werbebranche abgeblitzt. Damals hatte das Unternehmen die Vertreiberin eines Produkts eingeklagt, auf dessen Packungsvorderseite die Bezeichnung «... of Switzerland» steht, obwohl der Artikel zu 100 Prozent in Deutschland produziert wird. Der Klein Report hat bereits über diesen Fall berichtet.