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Sonntag
08.08.2004

Es nennt sich schlicht «Trump World» und soll im September in den Handel kommen - in den USA natürlich. Das Hochglanzheft soll alle zwei Monate 150 000 Käufer finden, die bereit sein werden, 5.95 US-Dollar am Kiosk abzudrücken, nur um zu erfahren, was die Welt (nach Donald Trump) so liebenswert macht: «Luxusjachten, Luxusautos, Luxusbauten (am liebsten selbst gebaut), Luxusgolfplätze (dito), Luxuskasinos (Atlantic City ist seine Spielwiese) und Luxusfrauen (im Zweifel blond)», schreibt die Online-Ausgabe von «Financial Times Deutschland» (FTD) am Sonntag. Gratis werde es auch einige Hefte von «Trump World» geben, aber nur für die 50 000 Mieter seiner sündhaft teuren Behausungen und Benutzer seiner nicht billigeren Golfanlagen.

Bereits 2002 und 2003 habe der Egomane Trump zwei Pilotausgaben testweise an seine Mieter verteilen lassen, so die FTD. Partner war der mittelständische Lockwood-Verlag gewesen. Als Trump daraus eine allgemein erhältliche Zeitschrift machen wollte, zog sich Lockwood zurück. Der jetzige Verleger und Chefredaktor Michael Jackobson blieb aber am Ball, fand einen Millionär aus Chicago als Investor und bringt «Trump World» jetzt in Eigenregie heraus - denn Donald macht für das Blatt keinen müden Dollar locker. Alleine mit der Lizenz für seinen Namen habe er sich die Hälfte späterer Gewinne sichern können. Jackobson ahnte offenbar, dass Trumps Name mit der Reality-TV-Serie «The Apprentice» ganz neue Popularität erreichen würde. «Das Timing ist perfekt», wird Richard Linett vom Fachblatt «Advertising Age» in der FTD zitiert. «Es könnte klappen. Das Ganze wird eine Mischung aus Luxusmagazin und Pop-Titel.» Und dass zur zweiten Staffel der Reality-Show ein Printprodukt als Begleitpublikation erscheint, war nur folgerichtig, schliesslich habe seine TV-Präsenz Trump längst zu einer Art Pop-Star gemacht, so die FTD.