Gut 60 Angestellte der Tageszeitung «Tribune de Genève» haben am Montagnachmittag für zwei Stunden die Arbeit niedergelegt. Das Personal befürchtet die Folgen einer internen Restrukturierung im technischen Bereich. Konkret geht es um eine Zusammenlegung des Korrektorats, der Dokumentation und des Bereichs Layout. Laut dem Verlag Edipresse soll die Reorganisation mit dem Titel «PolyMedia» mehr Effizienz und Einsparungen bringen. 200 Angestellte sollen in Lausanne und 20 in Genf arbeiten.
Aus Sicht des Personals geht es bei der Restrukturierung vor allem um einen Stellenabbau. Die Beschäftigen in Korrektorat und Seitengestaltung würden nicht mehr von der «Tribune», sondern von Edipresse entlöhnt. Die Folgen dieser Auslagerung fürchten auch die Mitglieder der Redaktion. Es bestehe das Risiko, dass die Redaktoren die Seiten künftig selber gestalten müssten, was zulasten der journalisten Arbeit gehen würde, argumentiert die Redaktion. Anlässlich des Warnstreiks wurde eine Resolution verabschiedet. Sie verlangt ein Moratorium für alle Massnahmen im Zusammenhang mit «PolyMedia».
Dies lehnt man beim Verlag kategorisch ab. «Es gibt kein Zurück», erklärte Antoine Exchaquet, Edipresse-Delegierter für die «Tribune de Genève», auf Anfrage. Das Projekt sei für die technologische Weiterentwicklung der Mediengruppe unabdingbar. Der Umbau soll Ende Jahr abgeschlossen sein. Der Verlag mit Sitz in Lausanne gibt nebst der «Tribune de Genève» auch die Tageszeitungen «24 Heures» und «Le Matin» sowie die Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche» heraus.
Montag
21.03.2005