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Donnerstag
17.11.2011

Im Vorfeld der achten Vergabe der Q-Awards nahm der Verband Schweizer Medien beziehungsweise dessen prominent besetzte Jury 13 Publikationen genau unter die Lupe. Ursprünglich waren es 14 Dossiers; eins wurde noch während der Einreichungsfrist zurückgezogen, da der Verleger selbst zur Ansicht gekommen war, die Erfolge eines Relaunchs seien noch nicht nachhaltig genug. Somit wurde mit 13 Dossiers die genau gleiche Zahl wie im Vorjahr erreicht.

Massgebend für die Verleihung des Awards waren die «inhaltliche und gestalterische Qualität (gerichtet auf den Lesermarkt, d.h. die Primärnutzer)», die «kommerzielle Leistungsfähigkeit, transparente Marktleistung, Integrität (Anzeigenmarkt)» und die «Bespielung neuer Erfolgsfelder (Apps, Sonderpublikationen, Dienstleistungen aller Art)».

Die Jury für die Q-Awards 2011 war gegenüber den Vorjahren unverändert. Sie bestand aus Pepi Burch, Verlagsberater (Zürich), René Grossenbacher, Geschäftsführer Publicom AG (Kilchberg), Josefa Haas, Leiterin des Medieninstituts des Verbandes Schweizer Medien (Zürich), Karl Lüönd, Publizist und Buchautor (Elsau), Urs Schneider, Inhaber der Mediaagentur mediaschneider (Zürich), und Jürg Siegrist, Geschäftsführer des SWA (Zürich).

Bei der Beurteilung stellte die Jury mehrere Trends fest: «Die journalistische Denk- und Arbeitsweise und das gesellschaftspolitische Bewusstsein scheinen auch im Segment der Fach- und Spezialzeitschriften zuzunehmen. Auch an unvermuteten Orten weicht der Röhrenblick der Panoramasicht», erklärte sie am Mittwoch und verwies auf das  Bankenwesen und die Elektrizitätswirtschaft.

Weitere Erkenntnis der Jurymitglieder: «Immer mehr moderne Fach- und Spezialzeitschriften etablieren sich als Mediendachmarke mit dem Anspruch, die Aktualität einer Branche von den tagesfrischen News bis zu den grossen Entwicklungslinien abzudecken», so die Jury. Kombinations- und Ergänzungsangebote in Print (reguläre Zeitschrift und Sonderausgaben), Online, Social Media, Apps, Bücher und Dienstleistungen sowohl für den Leser- wie für den Anzeigenmarkt seien an der Tagesordnung und würden mit steigender Sicherheit eingesetzt.

Und schliesslich: «Bei den Anzeigenkunden steigt mit der allgemeinen Tendenz zur Profilierung und Alleinstellung der Angebote auch der Hang zu bezahlten Inhalten beziehungsweise zum Versuch, kommerzielle Inhalte in redaktionelle Formen zu kleiden», stellte die Jury fest. Je nach Branche und Positionierung namentlich der Fachtitel werde diese Vermischung bis zu einem gewissen Grad auch erwartet und eine höhere Elastizität - etwa bei der Vermeldung von Marktneuheiten - nicht übel genommen. «Dennoch ist es für alle Titel unumgänglich, die Informationsangebote klar zu kennzeichnen und die Absender zu identifizieren», mahnte die Jury.

Die Q-Award-Gewinner von 2011