Es klingt schon fast wie ein historischer Rückblick, eine Erinnerung an längst vergangene Zeiten: Am Freitag eröffnet das Historisches Museum in Luzern eine Ausstellung «Traumwelt Rauchen», zu der auch eine Theatertour «Rauchpause» gehört. Das Thema ist vor allem für Werber von allerdings bald eher retrospektiver Bedeutung, da die Tabakkonzerne wichtige Auftraggeber sind (oder waren). Jetzt also gewissermassen zum Abschied ein Einblick in die Kulturgeschichte des Rauchens zwischen Laster und Genuss. Denn ob das Rauchen als verdammenswürdiges Laster oder als unbeschreiblicher Genuss verstanden wird, es gehört(e) ohne Zweifel zur Kulturgeschichte der Menschen. Die Geschichte des Tabaks war geprägt vom ständigen Wechsel zwischen höchster Wertschätzung und tiefster Verachtung.
In einem ersten Teil stellt die Ausstellung den Tabak und seine Rollen vor: Tabak als Schamanen- und Heilpflanze zum Beispiel, mit zum Teil erstmals in Europa gezeigten Exponaten aus der Sammlung des Ethnologen Christian Rätsch. Weiter wird der Tabak als Genussmittel vorgestellt. Dazu gehören Kau-, Schnupf- und Rauchtabak, aber auch die Beimischungen zum Tabak wie Opium, Cannabis oder verschiedene Psychedelika. Ein zweiter Ausstellungsteil widmet sich der Zigarette als der jüngsten Form des Rauchens. Gezeigt werden Geschichte, Geschichten und Weltbilder, die mit der Wahl der Zigarettenmarke zusammenhängen, etwa die gegensätzlichen Typen der Gauloises- und der Lucky-Strike-Raucher.
Donnerstag
21.09.2006