«Touche pas à ma boîte» heisst die öffentliche Petition eines Bewohners aus dem neuenburgischen Le Paquier: Julien Jaquet reagierte damit auf die Mitteilung der Post, dass sie in Zukunft keine Briefe, Pakete oder Zeitungen mehr an seine Wohnadresse liefern werde.
Die Post begründete ihr Vorgehen mit dem Verweis auf die Postverordnung des Bundesrates, welche in dünn besiedelten Gebieten Ausnahmen von der Pflicht zur Hauszustellung vorsieht.
Am Montagnachmittag wurden 7000 Unterschriften der Petition im Sekretariat des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) deponiert. Die Unterzeichnenden wehren sich dagegen, dass die Post die gesetzliche Möglichkeit hat, in Gebieten mit dünner Besiedlung die Postlieferung in entlegene Häuser einzustellen.
Die Petition löste in der Folge vor allem in der französischsprachigen Schweiz eine breite öffentliche Diskussion aus und führte auch zu einem politischen Vorstoss im Nationalrat. So beauftragte der SP-Nationalrat Jacques-André Maire am 18. Dezember 2014 den Bundesrat, eine Änderung der Postverordnung vorzuschlagen, damit die Einwohnerschaft von ganzjährig bewohnten Siedlungen nicht mehr von jeglicher Zustellung ausgeschlossen werden kann.
Der Bundesrat erachtete jedoch gemäss Stellungnahme vom 18. Februar die in der Postverordnung festgelegten Kriterien, die erfüllt sein müssen, um von der Hauszustellung abzusehen, als sachgerecht. Er lehnt deshalb die Forderung des Motionärs nach einer Umformulierung ab.
Es bleibt somit abzuwarten, was die neue Petition «Touche pas à ma boîte» bewirken wird.