Wegen des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen hat ein Gericht im kalifornischen San Jose den japanischen Elektronikhersteller Toshiba zu einer Strafe von 84 Mio. US-Dollar verurteilt. Hinzu kommen 380 Mio. Dollar Schadenersatz. Toshiba kündigte umgehend an, alle rechtlichen Möglichkeiten zur Anfechtung der Entscheidung ausschöpfen zu wollen, berichtete die deutsche Ausgabe der «Financial Times». Lexar sprach vom grössten Sieg, den ein Unternehmen jemals vor einem kalifornischen Gericht in einem Streit um geistiges Eigentum errungen habe. Die zugesprochene Summe übersteigt den aktuellen Börsenwert Lexars von 251 Mio. Dollar bei weitem. Das Unternehmen hat weitere Klagen gegen Toshiba eingereicht und verlangt von dem Unternehmen die Zahlung von insgesamt 1 Mrd. Dollar.
In dem Streit geht es um so sogenannte Flash Memory Chips, wie sie millionenfach zur Datenspeicherung in Digitalkameras, Handys, Taschencomputern und anderen mobilen Geräten eingesetzt werden. Lexar wirft Toshiba vor, sich über einen Manager in den Besitz von Geschäftsgeheimnissen gebracht zu haben, der früher dem Board Lexars angehörte und nun bei Toshiba arbeitet. Nach eigenen Angaben hat Lexar Toshiba auch wegen Verletzung von Patentrechten verklagt. Ausserdem will die US-Firma mit einer einstweiligen Verfügung erreichen, dass der japanische Konkurrent seine Flashmedien nicht mehr in den Vereinigten Staaten vertreiben darf. Ein solcher Importstopp könnte auch andere Elektronikunternehmen wie Apple und den Flashspeicher-Produzenten SanDisk einschliessen, sagte eine Rechtsanwalt Toshibas.
Montag
28.03.2005