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Dienstag
31.05.2005

Am kommenden Freitag wird der Schauspieler Tony Curtis 80 Jahre alt. Berühmt, ja fast unsterblich geworden ist er in Billy Wilders «Some Like It Hot», in dem er zusammen mit Jack Lemmon in einer Damenband spielt, zu der auch Marilyn Monroe gehört. Der Film blieb Curtis` grösster Erfolg und nagelte ihn auch beruflich als Liebling der Frauen fest. Dabei spielte Curtis nach eigenen Worten «in zirka 100 Filmen mit und war, wenn man rund 30 Szenen pro Film rechnet, in wenigstens 3000 Wirklichkeiten gefangen». Er beherrschte eine unglaubliche Bandbreite auf der Leinwand: Frauenmörder und Transvestit, Sträfling in Ketten und Seeräuber, Hochseilartist und Hochstapler. Mit einem Oscar wurde Curtis aber nie belohnt.

Dabei war ihm der Erfolg keineswegs in die Wiege gelegt worden. «Wo ich herkomme, ist gutes Aussehen ein Pass zum Entkommen aus dem Mülleimer», sagte er einmal. Der «Mülleimer» war der verrufene New Yorker Stadtteil Bronx. Sein jüdisch-ungarischer Vater Mono Schwartz war in seiner Heimat ein bekannter Schauspieler gewesen, scheiterte nach seiner Immigration in die USA aber an der Sprachbarriere und brachte seine Familie als Schneider durch. Früh machte Curtis auch mit Krankheit und Tod Bekanntschaft: Sein kleiner Bruder Julie wurde vom Lastwagen überfahren, als Tony auf ihn aufpassen sollte. Der andere Bruder, Bobby, leidet unter Schizophrenie.

Im wirklichen Leben hatte er nicht den Humor und die Leichtigkeit, wie es in seinen Filmrollen oft schien. Curtis war mit 6 Frauen verheiratet. Jamie Lee Curtis, berühmtestes seiner insgesamt 6 Kinder, schrieb: «Etwas quälte ihn sein ganzes Leben lang. Er suchte Erleichterung bei Frauen, in Drogen und Alkohol.»