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Donnerstag
17.11.2005

Der Fall der iranisch-kanadischen Fotografin Zahra Kazemi, die im Juni 2003 in Teheran festgenommen und im Gefängnis offenbar zu Tode geprügelt worden war, wird noch nicht zu den Akten gelegt. Das Teheraner Berufungsgericht hat in der Nacht auf Donnerstag zwar den einzigen Beschuldigten, einen Geheimdienstagenten, freigesprochen, kritisierte aber, dass keine hinreichende Zeugenvernehmung stattgefunden habe und daher eine neue Untersuchung des Falles nötig sei.

Die Behörden in Teheran hatten nach dem Tod der 54-jährigen Fotografin Kazemi eingeräumt, dass sie im Gefängnis geschlagen worden war. Die Fotografin war festgenommen worden, als sie Demonstranten vor einem Gefängnis im Norden Teherans fotografierte. Sie starb einen Monat später an einer Gehirnblutung. Die iranischen Behörden verweigerten Kanada die Herausgabe der Leiche. - Mehr dazu: Beziehungen zwischen Kanada und Iran wegen Tod von Fotografin eingeschränkt, Kanada prüft «Optionen» gegen den Iran und Staranwältin will Kazemi-Prozess neu aufrollen