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Sonntag
06.07.2008

Der russische Milliardär Roman Abramowitsch soll durch Schutzzahlungen an alte «Oligarchen» zu grossem Reichtum gekommen sein. Dies schreibt die Londoner Zeitung «Times» in der Samstagsausgabe. Der Bericht weist auf Aussagen von Abramowitsch hin, der vor Gericht erklärt habe, durch Zahlungen zu seinem Besitz im Öl- und Aluminiumgeschäft gekommen zu sein. Im Gerichtsdokument wird ausgeführt, wie der in London lebende Eigentümer des Fussballclubs FC Chelsea sein Scherflein nach dem Kollaps der Sowjetunion ins Trockene bringen konnte.

Diese Angaben machte Roman Abramowitsch im Prozess gegen den russischen Milliardär Boris Beresowski. Dieser wirft Abramowitsch vor, sich illegal und mit Unterstützung des Kremls Aktienanteile aus seinen Unternehmen angeeignet zu haben. Unter dem Druck des Kremls habe er zu einem zu niedrigen Preis Anteile seines Fernsehsenders ORT, des Ölkonzerns Sibneft und des Aluminiumproduzenten Russki Alumini an Abramowitsch verkaufen müssen, heisst es im Bericht der «Times» weiter. Nach Schätzungen soll das Vermögen von Abramowitsch heute mehr als elf Milliarden Euro betragen.