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Sonntag
01.05.2005

Sie mögen sich nicht, weil sie auf je andere Betriebssysteme setzen und damit viel Geld verdienen: Im Software-Knatsch zwischen Microsoft-Boss Bill Gates und Apple-Chief Steve Jobs hat letzterer seit Freitag aber die Nase vorn. Jobs brachte das neue Apple-Betriebssystem mit dem Namen Tiger in den Handel, das laut einer Meldung der Nachrichtenagentur DPA vom Samstag mit einer neuartigen Suchtechnologie und weiteren Innovationen ausgestattet ist.

«Ich glaube nicht, dass es in der Windows-Welt etwas Vergleichbares gibt», sagte Apple-Chef Steve Jobs im Vorfeld der wichtigsten Softwarevorstellung seines Unternehmens seit der Einführung der ersten Version des Betriebssystems Mac OS X im März 2001. Apples Suchtechnologie Spotlight ist fester Bestandteil des Betriebssystems und funktioniert ähnlich wie die Suchmaschine Google für die Daten auf dem eigenen Computer, inklusive des E-Mail-Fachs und des Adressbuchs. Dabei schaut Spotlight nicht nur nach Dateinamen oder Volltextinhalten, sondern auch nach so genannten Metainformationen, beispielsweise einem Sänger eines Liedes oder den Text-Informationen, die in einer Fotodatei stecken. Im Vergleich zu derzeit verfügbaren Suchprogrammen für Windows-PCs, die von Google, Yahoo oder Microsoft angeboten werden, kann Spotlight ersten Tests zufolge spürbar schneller und umfassender die gesuchten Informationen und Dateien aufspüren.

Microsoft plant, sein neues Windows-Betriebssystem Longhorn mit einer ähnlichen Suchfunktion auszustatten. Bill Gates, der Chef-Softwarearchitekt von Microsoft, kündigte am Dienstag auf der Entwicklerkonferenz WinHEC in Seattle an, Longhorn werde «Holiday 2006», also vermutlich im Dezember 2006, auf den Markt gelangen. Microsoft dominiert mit rund 95% Marktanteil die PC-Industrie, während Apple nur 2,3% Marktanteil hält. Allerdings konnte Apple im jüngsten Geschäftsquartal den Absatz von Macintosh-Computern um 43% steigern, während die Branche insgesamt nur um 15% zulegte.