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Dienstag
30.05.2006

Die Berner Espace Media Groupe erwirtschafte im vergangenen Jahr einen Betriebsertrag von 261,9 (Vorjahr: 260,9) Mio. Franken. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) liegt bei 32,5 (34,7) Mio. Franken. Diese Zahlen wurden an der Medienkonferenz des Berner Verlagshauses am Dienstag bekannt gegeben. Das Eigenkapital erhöhte sich um 9,2% auf 200,1 Mio. Franken und erreichte eine Quote von 57,5% (53,3%). Der Personalbestand betrug am Jahresende 1038 (1034).

Im Jahr 2005 belief sich das Konzernergebnis auf 18,8 (Vorjahr 21,5) Mio. Franken. Der leichte Rückgang sei auf einmalige Sonderkosten (2 Mio. Franken) sowie höhere Abschreibungen (3,8 Mio. Franken) im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des neuen 118 Mio. Franken teuren Druckzentrums zurückzuführen.

Die Espace Media Groupe will ihre «traditionelle Angriffslust beibehalten» und weiter wachsen - ohne neue Kooperationen oder Übernahmen im Auge zu haben. Dies sagte VR-Präsident Charles von Graffenried heute in Bern. Der - wie er selbst sagte - eher medienscheue von Graffenried nahm die Jahresmedienkonferenz der Espace Media Groupe zum Anlass für einen persönlichen Blick in die Zukunft: «Die grosse Trumpfkarte der Zeitung ist ihre hohe Glaubwürdigkeit. Und das muss unter allen Umständen so bleiben.»

Die Espace Media Groupe wolle in Zukunft ihren strategischen Spielraum nutzen und innerhalb vernüftiger Proportionen «angriffslustig bleiben». Ziel sei es, im Spannungsfeld von «Öffentlichkeit und Werbemarkt» eine gesunde und nachhaltige Rentabilität zu erzielen. Von Graffenried zeigte sich erfreut, dass die Espace Media Groupe am Ende von fünf Rezessionsjahren auf ein durchschnittliches Konzernergebnis von rund 20 Mio. Franken pro Jahr zurückblicken könne. Das zeuge von einer hohen Stabilität.

Das vergangene Jahr war überdies von der Übernahme und Sanierung von Radio Canal 3 in Biel, den Neulancierungen von Radio Capital FM und «Automobil Revue» geprägt sowie von einem «ausgezeichneten Geschäftsjahr» beim «Schweizer Bauer», wie Albert P. Stäheli, Vorsitzender der Konzernleitung, sagte. Weniger erfreulich war der Verlust des «Anzeiger Region Bern» bei der Bund Verlag AG, womit der Verlust von 17 Arbeitsplätzen in der Druckvorstufe einherging. Die dadurch entstandenen Sozialplankosten hätten das erneute Defizit von 2 (0,7) Mio. Franken beim «Bund» mitverursacht. Stäheli gab sich aber zuversichtlich, dass der «Bund» noch dieses Jahr auf Kurs gebracht werden könne. Ärgerlich sei auch, dass die Wettbewerbskommission «dem Vernehmen nach» den Entscheid in Sachen Beteilung der Espace Media Groupe an «20 Minuten» ans Bundesgericht ziehen wolle, so Stäheli. - Mehr dazu: Espace Media Groupe mit praktisch unverändertem Umsatz