Der Thurgauer Regierungsrat hat die am Donnerstagabend bekannt gewordene Übernahme des Frauenfelder Verlags Huber & Co. AG («Thurgauer Zeitung») bedauert. Mit dem Verkauf verliere eines der traditionsreichsten Thurgauer Medienunternehmen mit einer über 200-jährigen Geschichte seine Eigenständigkeit. Dieser Verlust sei bedauerlich, handle es sich doch bei der Huber & Co. AG um ein florierendes Unternehmen, schreibt die Regierung. Die Behörde sei sich allerdings auch bewusst, dass sich die Medienunternehmen in einem zunehmend raueren Umfeld bewegten und seit einigen Jahren einem starken strukturellen Wandel unterworfen seien, der oft zu Fusionen und Übernahmen führe. Mit dem Verkauf an die Tamedia AG sehe man auch gute Chancen für das Frauenfelder Unternehmen. Mit der Weiterführung der «Thurgauer Zeitung» durch die Tamedia AG sehe der Regierungsrat ebenfalls die Chance, dass der Thurgau weiterhin von zwei kantonalen Tageszeitungen versorgt wird. Damit könne auch künftig ein publizistischer Wettbewerb stattfinden.
Huber-Verwaltungsrats-Präsident Martin Glarner legte am Freitag gegenüber dem Klein Report Wert auf die Feststellung, dass es sich bei dem Vertrag mit der Tamedia um einen Verkauf und nicht um eine Partnerschaft handle. «Es ist Sache der neuen Eigentümer zu entscheiden, was weiter gehen soll», sagte er. Die Situation auf dem Leser- und Inserate-Markt wird von ihm allerdings so eingeschätzt, dass der Tamedia gar nichts anderes übrig bleibe, das die «Thurgauer Zeitung» in der bisherigen Art und Ausrichtung weiter zu führen. Eine Integration in den «Tages-Anzeiger» bezeichnete Glarner als «undenkbar». - Mehr dazu: Tamedia steigt bei der «Thurgauer Zeitung» ein
Freitag
09.09.2005