Der Kanton Thurgau will die Werbung für Alkohol und Tabakwaren einschränken. Das Kantonsparlament hat in erster Lesung mit 63 zu 55 Stimmen beschlossen, das Werbeverbot auf hochprozentige alkoholische Getränke zu beschränken. Die Befürworterinnen und Befürworter des Gesetzes aus den Reihen der SP, CVP, der Grünen und der EVP beklagten, bereits Primarschülerinnen und -schüler würden sich betrinken und rauchen. Die Gegenseite (FDP und SVP) sprachen indes von einer «werbewirksamen Bevormundungsaktion». Diese diene bestenfalls der Beruhigung des eigenen Gewissens, werde aber kaum Auswirkungen auf den Alkohol- und Tabakkonsum der Jugendlichen haben.
Der Regierungsrat hatte in seinem Gesetzesentwurf das Plakat-Werbeverbot für alle alkoholischen Getränke vorgeschlagen. Dies hätte auch die Werbung für Wein und Bier eingeschlossen. Die unterschiedlichen Meinungen zwischen Regierung und Kommission zur Definition der Medien, mit denen nicht mehr geworben werden darf, werden erst an der nächsten Sitzung des Grossen Rates bereinigt. Ebenso wird der Rat dann noch über das Verkaufsverbot für Tabakwaren an unter 16-Jährige beraten. - Mehr dazu: Zug will Tabakwarenverkauf an Minderjährige verbieten, Tabakwerbeverbot bald auch in St. Gallen und Werbeverbot für Alkohol und Tabak in Graubünden
Mittwoch
29.03.2006