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Mittwoch
23.02.2005

Die Asche des US-Schriftstellers Hunter S. Thompson, der sich am Sonntag das Leben nahm, soll nach Angaben eines Freundes aus einer Kanone in die Luft gefeuert werden. «Das ist Hunters Stil, genauso wollte er es», sagte der Journalist Troy Hooper der Nachrichtenagentur AFP. «Er war ein grosser Fan von Feuern und von Explosionen und allem, das irgendwie knallte, und ich bin mir sicher, dass er mit einem ordentlich Knall gehen wollte», sagte Hooper laut Yahoo.de.

«Er wollte aus einer Kanone geschossen werden, so viel ich weiss steht es so in seinem Testament», sagte der Redakteur der «Aspen Daily News», der die letzten fünf Jahre mit dem exzentrischen Autor befreundet war. Hooper sagte, er habe Thompson wenige Tage vor dessen Selbstmord noch gesehen. Er sei «nicht verwirrter als sonst» gewesen. Thompson sei «öfter mal entweder schlecht oder gut drauf» gewesen. Ob Thompsons Asche nach der Trauerfeier tatsächlich zu Kanonenfutter werden soll, war zunächst unklar. Pläne standen noch nicht fest.

Kritiker rechnen Thompson zu den bedeutendsten US-Autoren des 20. Jahrhunderts. Er schuf mit scharf formulierter Gesellschaftskritik im Grenzbereich zwischen Journalismus und literarischer Fiktion einen eigenen Stil, der als «Gonzo-Journalismus» bekannt wurde. Seinen bekanntesten Roman veröffentlichte er 1971: «Fear and Loathing in Las Vegas» (Angst und Schrecken in Las Vegas). Fünf Jahre zuvor war er durch sein Buch «Hell`s Angels» bekannt geworden, einer literarischen Reportage aus dem Innenleben der damals weit herum gefürchteten Rockergruppe.