Die Putschisten in Thailand haben im Norden des Landes nach eigenen Angaben mehr als 300 gemeindeeigene Radiosender geschlossen. Die am Freitag vorgenommene Massnahme diene der «Vermeidung von Unruhen und von Verwirrung über die Lage». Das teilte ein Sprecher der Militärjunta am Sonntag mit. Die ländlich geprägten Provinzen des Nordens gelten als Hochburgen des von den Militärs gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra. Dieser stammt aus der nördlichen Region Chiang Mai, wo ebenfalls Radiosender geschlossen wurden.
Eine Gruppe von Offizieren um Armeechef Sonthi Boonyaratglin hatte Thaksin in der Nacht zum Dienstag entmachtet, als sich der Regierungschef aus Anlass der Generaldebatte der Uno-Vollversammlung in New York aufhielt. Die Militärjunta setzte die Verfassung ausser Kraft, löste das Parlament auf und verhängte das Kriegsrecht. Sie verbot politische Versammlungen und stellte die Medien unter Aufsicht.
Sonntag
24.09.2006