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Mittwoch
26.04.2006

Der grösste französische TV-Konzern TF1 liebäugelt weiter mit einer Übernahme der Sendergruppe ProSiebenSat.1. «Ihnen zu sagen, wir hätten aufgegeben, wäre nicht richtig. Und Ihnen zu sagen, dass wir uns in einem fortgeschrittenen Stadium befinden, auch nicht», zitiert die deutsche Fachzeitschrift «Werben und Verkaufen» am Mittwoch Verwaltungsratschef Patrick Le Lay. An der Generalversammlung des Unternehmens habe er deutlich gemacht, dass der TV-Konzern an ProSiebenSat.1 als Ganzes interessiert wäre und nicht nur an einzelnen Sendern der Gruppe.

ProSiebenSat.1 sollte eigentlich unter das Dach des Axel-Springer-Konzerns kommen. Springer gab jedoch die 2,5-Milliarden-Euro teure Übernahme wegen des Widerstands des Bundeskartellamts und der Medienkontrollkommission KEK Anfang dieses Jahres auf. Grossaktionär Haim Saban erklärte darauf hin, seine Anteile nun erst einmal behalten zu wollen. Die Gruppe um Saban hatte die Mehrheit bei der TV-AG 2003 nach dem Zusammenbruch des Kirch-Imperiums erworben. Schon damals hatte TF1 für den TV-Konzern geboten.

Die ProSiebenSat.1-Eigner seien nicht in Eile, zu verkaufen, sagte Le Lay. «Aber es liegt in der Luft», meint der TF1-Manager. Vor wenigen Wochen hatte auch der US-Medienkonzern NBC Universal erklärt, grundsätzlich an ProSiebenSat.1 interessiert zu sein. - Mehr dazu: Springer erhält Schützenhilfe von TF1